Verstreute Körper

Verstreute Körper

FWF ProjektnummerWKP 161
Projektleiterao. Univ. Prof. Dr. Bogdan Sepiol
Laufzeit1.3.2022–28.2.2023

Zusammenfassung

Tanz als Medium für Wissenschaftskommunikation zu nutzen hat sich längst bewährt:
Beispielsweise hat sich die Kunstform Tanz durch den internationalen Wettbewerb Dance your Ph.D., unterstützt vom Science Magazine, durch seine Originalität und Attraktivität bezüglich adäquater Wissensvermittlung weitestgehend etabliert und über die Jahre hinweg ein zahlreiches (nicht)wissenschaftliches Publikum generiert.
In diesem Wissenschaftskommunikationsprojekt wird Tanz als Kommunikationsmittel rund um das Thema Dynamik auf atomarer Ebene, entsprechend dem FWF-Projekt Diffusion in Gläsern untersucht mittels Röntgenkorrelationsspektroskopie, herangezogen.


Die Eigenschaften mikroskopischer Bewegungsprozesse lassen sich besonders gut mit der Kunstform Tanz beschreiben. So können etwa anhand von mikroskopischen Bildern, wie die Interaktion zwischen Teilchen, diffundierende, sprunghafte, zitternde atomare Bewegungen, das Aufbrechen von Bindungen, zufällige oder korrelierte Bewegungen oder das abrupte oder allmähliche Entstehen von neuen geordneten oder ungeordneten Strukturen Anreize zur Entwicklung von Improvisationsthemen und einer innovativen Bewegungsästhetik sein. Die Beobachtungen dynamischer Prozesse auf mikroskopischer Ebene können sich modellhaft auf komplexere Systeme und Alltagserscheinungen auswirken, wie etwa das Wachstum von Epidemien, die Diffusion von Sprache, die Ausbreitung von Ideen, Informationen oder Wissen. Die sich daraus entwickelnde Choreografie soll abschließend in einer Veranstaltungsserie dem (nicht)wissenschaftlichen Publikum präsentiert werden. Ziel ist es ein starkes Bewusstsein für die Bedeutung und Auswirkung von dynamischen Prozessen im Allgemeinen und die des Inhalts des FWF-Projekts im Besonderen zu schaffen. Ein breitgefächertes Publikum soll dadurch generiert werden, indem mit professionellen Tänzer*innen aus unterschiedlichen Genres gemeinsam mit Studierenden der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) kooperiert wird. Die unterschiedlichen Auftrittsorte, wie etwa der Uni Campus Wien, das MUK und das Werkstätten- und Kulturhaus Wien (WUK), tragen ebenfalls zur Aufmerksamkeit einer größeren Interessensgruppe bei.


Zusätzlich wird anhand von Schüler*innen-Workshops mit tänzerisch-physikalischem Zugang und durch aktive Mitwirkung der Teilnehmer*innen das Interesse der jungen Generation zu diesem naturwissenschaftlichen Thema geweckt und somit die Stärkung des Interesses an MINT-Fächern gefördert. Die enge Kooperation mit der MUK Privatuniversität Wien trägt ebenfalls zur Förderung und Entwicklung dieses Wissenschaftskommunikationsprojekts bei und soll auch nach dem Projekt bestehen bleiben. Nachhaltigkeit wird zusätzlich durch das (nach dem Projekt) Weiterbeleben von Social Media Plattformen, durch das Onlinestellen von Videos der Tanzproduktion und durch die Einreichung des Wissenschaftskommunikationsstücks bei diversen Tanzfestivals garantiert.